„Ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein“ (1 Mose 12,2)
Im Alten und Neuen Testament finden wir viele Segenssprüche und immer wieder die Aufforderung zu segnen.
Unser Segen erfolgt im Namen Jesu. „Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden“ (Röm 10,13).
Am Morgen können wir Gott um seinen Segen für den Tag bitten. Wir können alle Menschen segnen, die uns begegnen werden, Arbeitskollegen und Mitarbeiter, Anrufer bei Telefongesprächen, die Gespräche selbst, unsere Gedanken, Handlungen und die Menschen, welche uns im Laufe des Tages von Gott gesandt werden oder zu denen wir gehen.
Im Neuen Testament finden wir das schöne Schriftzitat: „Segnet, denn ihr seid dazu berufen, Segen zu erlangen“ (vgl. 1 Petr 3,9).
Durch die Taufe ist jeder Christ dazu berufen zu segnen. Wir dürfen Heilung durch den Segen Gottes erbitten und täglich unsere Familienangehörigen, Freunde und auch die Feinde segnen. Ganz besonders ist die Feindesliebe und die Verzeihung. Im Vater-Unser finden wir eine wichtige Voraussetzung zur Vergebung unserer Schuld. „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ (vgl. Mt 6,12).
Da wir selbst die Barmherzigkeit Gottes und die Vergebung unserer Sünden benötigen und nicht frei sind von Sünde, Fehlern und Schwächen, so erwartet Gott, dass wenn er uns verzeiht, wir auch im Umkehrschluss bereit sein sollen, unseren Mitmenschen zu verzeihen. Wir können nicht selbst Vergebung und Verzeihung im Sakrament der Beichte in Anspruch nehmen und dann, wenn ein Mitmensch sich uns gegenüber verfehlt, ihm diese Verzeihung verweigern. Gott erlässt uns viel und er erwartet dann, dass wir auch dazu bereit sind, den Mitmenschen Schulden zu erlassen. Dies kann mitunter sehr schwierig sein, wenn wir sehr weitreichende Verletzungen und Kränkungen erfahren haben. In der Feindesliebe und Vergebung kann das Segnen für uns eine sehr große, wenn nicht sogar entscheidende Hilfe sein. Es gibt das schöne Gebet: „Jesus verzeihe Du in mir“. Diese Haltung können wir noch verstärken, indem wir jene, die uns mit Aggression begegnen oder uns sogar schwer geschadet haben, segnen. Der Segen ist auch gleichzeitig ein großer Schutz für uns selbst, damit wir bewahrt bleiben vor den Auswirkungen der negativen Wünsche und ihren Folgen, welche Mitmenschen, z.T. unüberlegt und aus einer Überforderung heraus, gegen uns äußern. Segnen bedeutet auch, dem anderen Gutes sagen. Einen Segen aussprechen meint also, dass wir dem anderen aus ganzem Herzen mit der Hilfe Gottes Gutes wünschen und gut über ihn sprechen. Der Segen kommt von Gott und er wird erstmalig erwähnt am 5. Tag der Schöpfungsgeschichte. „Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch und bevölkert das Wasser im Meer und die Vögel sollen sich auf dem Land vermehren“ (Gen 1,22).
Ein bedeutendes Segensgebet ist der Segen des Aaron
„Der Herr sprach zu Mose: Sagt zu Aaron und seinen Söhnen:
So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen:
Der Herr segne Dich und behüte Dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über Dir leuchten und sei Dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht Dir zu und schenke Dir Heil.
So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen“ (Num 6,22-27)
Mit diesem wichtigen Segensgebet können wir täglich uns selbst und unsere Mitmenschen segnen. Im Alten Testament zeigt sich auch, wie wichtig der Elternsegen und der Segen des Erstgeborenen ist. Die Segenssprüche von Jakob für die Stammväter der zwölf Söhne Israels nennt man den Jakobssegen (vgl. Gen 49,3-28)
Im Neuen Testament wird der Segen für Abraham ausgeweitet. Er gilt für die Völker, die erkauft sind mit dem Blut des Lammes. Besonders ergreifend ist auch der Segen von Jesus für die Kinder. Jesus nimmt die Kinder in die Arme, er legt ihnen die Hände auf und segnet sie (vgl. Mk 10,13-16).
Im Christentum ist das Kreuz für den Segen wichtig. Der Segensgestus wird meistens mit einem Kreuzzeichen +Im Namen des Vaters und +des Sohnes und des Heiligen Geistes gemacht.
In der Katholischen Kirche gibt es eine besondere Wertschätzung für den Priestersegen in der Eucharistiefeier und bei der Spendung der Sakramente, sowie bei der Weihe der Sakramentalien. Außerdem noch verschiedene Segnungen oder Segen, wie z.B. den Krankensegen oder den priesterlichen Segen.
Segensgebete
Ein Vater oder eine Mutter können ihre Kinder segnen mit folgenden Worten:
Ich segne Dich im Namen des +Vaters und des +Sohnes und des +Heiligen Geistes. Amen.
Ein Ehemann kann seine Frau segnen und auch umgekehrt ebenfalls mit dem Kreuzzeichen auf die Stirn:
Ich segne Dich (Name) im Namen des +Vaters und des +Sohnes und des +Heiligen Geistes.
Kurzes Segensgebet für den Tag:
Ich bitte um den Segen Gottes für den neuen Tag und segne +im Namen Jesu alle Menschen, die mir heute begegnen werden, die Mitarbeiter, Arbeitskollegen, Anrufer, die Gespräche, meine Handlungen in Gedanken, Worten und Werken.
Im Namen +Jesu segne ich auch alle meine Feinde und vergebe ihnen (diese Segensgebete können Sie beliebig erweitern).
Der Aaronitische Segen
Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse Sein Angesicht über Dir leuchten und sei Dir gnädig
Der Herr wende Sein Angesicht Dir zu und schenke Dir Heil.
Kurse oder Vorträge zum Segnen
Diese Kurse finden bevorzugt an Wochenenden statt. Anreise Samstagvormittag/Kursbeginn Samstagnachmittag/Kursende Dienstag nach dem gemeinsamen Mittagessen.
Kursinhalte:
- Segnen in der Bibel
- Der Segen im Namen Jesu
- Eigene Segenssprüche formulieren
- Vergebung und Segnen
- Irische Segenssprüche